Glossar
In unserem Glossar entdecken sowohl alte Fundraising-Füchse als auch neugierige Einsteiger:innen spannende Begriffe rund ums digitale Fundraising – über 250 an der Zahl. Viel Spass!
B
Backend-Entwicklung bezieht sich auf den serverseitigen Teil der Web- oder Softwareentwicklung. Im Backend wird die Business-Logik einer Software (z.B. Berechnungslogik, Validierungen, etc.) hinter den Kulissen definiert. Dies umfasst das Management von Datenbanken, Serverlogik, Authentifizierung und APIs (Application Programming Interfaces), die mit dem Frontend kommunizieren. Backend-Entwickler:innen stellen sicher, dass Server, Anwendung und Datenbank ordnungsgemäss kommunizieren und ein nahtloses Benutzererlebnis bieten. Sie kümmern sich um Sicherheit, Skalierbarkeit und Leistungsoptimierung.
Backlinks sind (Hyper-)Links von externen Webseiten, die auf eure eigene Seite verweisen. Sie spielen eine zentrale Rolle in der Suchmaschinenoptimierung (SEO), insbesondere im Bereich des Off-Page SEO. Für Suchmaschinen sind Backlinks ein Signal dafür, dass eure Inhalte von anderen als relevant eingestuft werden – das kann euer Ranking deutlich verbessern.
Dabei gilt: Qualität vor Quantität. Gute Backlinks – sogenannte „Do-Follow-Links“ – stammen idealerweise von inhaltlich passenden, etablierten Seiten mit hoher Domain Authority. „No-Follow-Links“ hingegen übertragen kein SEO-Ranking, können aber trotzdem wertvollen Traffic liefern.
Ein nachhaltiger Backlink-Aufbau erfordert Strategie. Mögliche Wege sind z. B. Medienpartnerschaften, Kooperationen mit themennahen Websites oder hochwertiger Content, der gerne verlinkt wird. Auch das Alter und die Relevanz der verlinkenden Seite spielen eine Rolle für den SEO-Wert eines Links.
Ein Backup ist eine Sicherheitskopie von Daten, die regelmässig erstellt wird, um den Verlust wichtiger Informationen zu verhindern. Im Online-Fundraising können dies Spender:innendaten, Transaktionsverläufe oder Website-Inhalte sein. Backups sind essenziell, um bei technischen Fehlern, Cyberangriffen oder versehentlichem Löschen schnell wieder handlungsfähig zu sein.
Backups dürfen personenbezogene Daten nur so lange enthalten, wie dies für Wiederherstellungszwecke erforderlich ist. Laut Datenschutzrecht müssen auch Daten in Backups gelöscht werden, allerdings kann dies zeitverzögert erfolgen – etwa durch automatisches Überschreiben in regelmässigen Abständen.
Barrierefreiheit (siehe auch Accessibility) im Web bedeutet, dass Websites so gestaltet und entwickelt werden, dass alle Nutzer:innen – unabhängig von ihren Fähigkeiten oder der verwendeten Technologie – problemlos auf Inhalte und Funktionen zugreifen können. Dies schliesst insbesondere Menschen mit Behinderungen ein (z.B. Seh- oder Hörbeeinträchtigungen). Best Practices im Bereich Barrierefreiheit umfassen unter anderem Vorlesefunktionen, hohen Farbkontrast und Untertitel für Videos. Die Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) bieten umfassende Standards und detaillierte Anleitungen, um die Barrierefreiheit von Webseiten zu verbessern. Für die Überprüfung der Barrierefreiheit stehen zahlreiche kostenlose Online-Tools zur Verfügung, wie z. B. Google Pagespeed Insights und Wave Accessibility.
Benchmarking bezeichnet den Vergleich von Leistungskennzahlen (vgl. KPI) mit internen Zielen, Referenzwerten oder dem Branchendurchschnitt. Für Non-Profit-Organisationen bietet Benchmarking eine wertvolle Orientierung, um eigene Fundraising- oder Kommunikationsmassnahmen datenbasiert zu vergleichen und gezielt zu optimieren.
Man unterscheidet zwischen internem Benchmarking (Vergleich mit eigenen Vorjahreswerten oder Teams) und externem Benchmarking (Vergleich mit anderen Organisationen oder Studienwerten). Dabei steht nicht der Wettbewerb im Vordergrund, sondern das systematische Lernen: Was funktioniert bei anderen? Und wo gibt es Verbesserungspotenzial?
Gerade im digitalen Fundraising eröffnen die Vielzahl an Daten und Tools vielfältige Möglichkeiten für Benchmarking. So lassen sich zum Beispiel über A/B-Tests Conversion-Rates und Medianspenden unterschiedlicher Donor Journeys vergleichen. Auch der Net Promoter Score (NPS) kann als Benchmark zur Bewertung der Spenderbindung und Zufriedenheit herangezogen werden.
Benutzerfreundlichkeit oder englisch Ease of use, ist eine Teildisziplin des User Experience Designs und beschreibt, wie einfach und intuitiv ein digitales Tool oder eine Software für Nutzerinnen und Nutzer ist. Ein System mit einer guten Benutzerfreundlichkeit ermöglicht es, z.B. Mitarbeitenden von Hilfswerken, Aufgaben effizient und ohne unnötige Schritte zu erledigen und somit den Schulungsbedarf zu minimieren. Auch im Online Fundraising ist die Benutzerfreundlichkeit entscheidend, um Vertrauen aufzubauen und die Conversion-Rates im Spendenformular zu steigern. Ein intuitives, gut optimiertes Fundraisingtool sollte Nutzer:innen logisch durch den Spendenprozess führen und ein einfaches Bezahlen mit möglichst wenig Inputs ermöglichen. Zu einer guten Benutzerfreundlichkeit gehört auch das transparente Anzeigen von Gebühren oder der Hinweis, dass nach dem Online-Spenden, eine Spendenbestätigung bereitgestellt wird.
Bei einer Best of Breed Architektur werden verschiedene Softwaretools, die in ihren jeweiligen Anwendungsbereichen (z.B. E-Mail-Marketing) die Bedürfnisse der Organisation am besten erfüllen, über API-Schnittstellen zu einer integrierten Systemlandschaft verknüpft. So entsteht eine IT-Architektur, die aus flexiblen, dezentralen und oft kleineren Einzeltools besteht und eine einfache Ablösung einzelner Systeme ermöglicht. Die wichtigsten Datenströme und -attribute werden an einem sogenannten Single Point of Truth (z.B. einer CRM-Software) gebündelt. Im digitalen Fundraising bietet eine BoB-Architektur mehr Flexibilität, und die kleineren Einzeltools sind für Fundraiser:innen oft einfacher zu bedienen.
Bei einer Best of Suite-Architektur wird eine umfassende Softwarelösung von einem Anbieter gewählt, die mehrere Anwendungsbereiche (z.B. CRM, E-Mail-Marketing, Zahlungsabwicklung) abdeckt. Eine BoS-Architektur reduziert die Anzahl notwendiger Schnittstellen und vereinfacht das Datenmanagement für Hilfsorganisationen. Im Vergleich zu einer Best of Breed-Architektur führt BoS jedoch zu einer starken Abhängigkeit von einzelnen Softwareanbietern, ist aufgrund des umfangreichen Funktionsumfangs komplex in der Anwendung und deckt dennoch selten alle Bedürfnisse einer Organisation vollständig ab. Gerade für kleinere und mittelgrosse NPO ist eine BoS-Architektur daher oft weniger empfehlenswert.
Als Black-Hat-SEO werden unethische Praktiken bezeichnet, die das Suchmaschinenranking einer Webseite schnell und mit minimalem Aufwand verbessern, ohne den Userinnen und Usern einen Mehrwert zu bieten. Diese verstossen gegen die Richtlinien von Suchmaschinen und können zu Strafen oder dem Ausschluss aus den SERPs (Search Engine Result Pages) führen. Zu den typischen Black-Hat-Techniken gehören: Keyword-Stuffing, das Erstellen von Duplicate Content, bezahlte Backlinks oder sogenanntes Cloaking (Suchmaschinen und Nutzern werden unterschiedliche Inhalte angezeigt). Demgegenüber steht das von Suchmaschinen gern gesehene White-Hat-SEO, dass auf die Bereitstellung relevanter Inhalte für die User:innen fokussiert.
Ein Blog ist ein regelmässig aktualisierter Bereich der Webseite (vgl. auch Content-Hub), in dem persönliche Einblicke und chronologisch geordnete Beiträge veröffentlicht werden. Darin finden sich allgemeine Informationen, Interviews und Erfahrungsberichte zu verschiedenen Themen. Neben Texten umfassen Blogs oft auch Bilder, Videos und Links zu externen Seiten. Im Online-Fundraising spielen Blogs eine wichtige Rolle, da sie Non-Profit-Organisationen ermöglichen, einen transparenten Umgang mit den Spendengeldern darzulegen, indem regelmässige Updates und Geschichten zu Spendenaktionen veröffentlicht werden. Gut aufbereitete Inhalte wirken sich zudem positiv auf die Suchmaschinenoptimierung (SEO) aus.
Die Bounce Rate oder auch Absprungrate, bezeichnet den Prozentsatz der Besucher:innen die deine Webseite oder den Spendenbereich betreten und gleich wieder verlassen, ohne eine Aktion (z.B. Klick auf einen Link) auszuführen. Die Bounce Rate ist ein wichtiger Indikator für die Besucherbindung und Qualität deiner Webseite. Durchschnittliche Bounce Rates liegen zwischen 35 – 45%. Sehr gute Seiten bewegen sich zwischen 25 – 35%. Je nach Branche und Anwendung, z.B. in Blogs oder auf News-Seiten, können die Absprungraten jedoch deutlich höher als der Benchmark ausfallen.
Seit der Umstellung von Universal Analytics auf Google Analytics 4 steht nicht mehr die Bounce Rate im Fokus, sondern die sogenannte Engagement Rate. Die Bounce Rate wird in GA4 zwar weiterhin angeboten, jedoch auf Basis des umgekehrten Wertes der Engagement Rate berechnet.
Beim Brand-Hijacking werden auf Brand-Keywords von Drittorganisationen, bezahlte Suchanzeigen (z.B. Google Ads) geschaltet. Damit versuchen die «Hijacker» einen Teil des Traffics auf die eigene Webseite zu lenken und so potenzielle Neuspender:innen für sich zu gewinnen. Im digitalen Fundraising führt Brand-Hijacking unweigerlich zu mehr Wettbewerb und höheren Werbekosten. Davon profitieren schlussendlich die Werbeplattformen und nicht die Hilfswerke. Ausserdem kann es für Spender:innen verwirrend sein, wenn Anzeigen von Drittmarken eingeblendet werden, weshalb wir dringend vom Brand-Hijacking abraten. Als Gegenmassnahmen können NPO ein Keyword-Monitoring einrichten, Beschwerden bei den Werbeplattformen einreichen und weitere Massnahmen zum Markenschutz ergreifen.
Breadcrumbs sind Navigationselemente im User Interface einer Webseite, Spendenshops oder Content-Hubs. Sie sind in der Regel oben links im Bildschirm angeordnet und zeigen den Seitenpfad an. Sie tragen dazu bei, dass User:innen sich schnell auf der Seite zurechtfinden und einfach vor- und zurücknavigieren können.
Business Intelligence (BI) bezieht sich auf Prozesse und Softwaretools, mit denen Organisationsdaten analysiert werden, um Erkenntnisse für die strategische und operative Steuerung zu gewinnen. BI-Plattformen sammeln, analysieren und visualisieren Daten aus verschiedenen Quellen und schaffen so eine Grundlage für fundierte Entscheidungen.
Eine funktionierende Business-Intelligence-Lösung erfordert eine integrierte Systemarchitektur, in der Daten aus allen geschäftskritischen Tools (z.B. CRM, ERP, Web) zusammenfliessen und ausgewertet werden. Im Vergleich zu einfachen Analysetools wie Google Looker Studio ermöglichen BI-Plattformen wie Microsoft Power BI oder Tableau Non-Profit-Organisationen tiefgehende, granulare Analysen, etwa zu effektiven Transaktionen, Verbuchungen oder Gebühren. So unterstützen sie das wachsende Bedürfnis der Spendenden nach mehr Transparenz und Nachvollziehbarkeit und steigern gleichzeitig die Effektivität und Effizienz im Fundraising.